Haltung
Allgemein ist zu sagen, dass der Medaka die eierlegende Wollmilchsau der Vivaristik ist. Er lässt sich draußen und drinnen gleichermaßen halten.
Man muss sich jedoch hierbei mit den Stolperfallen beider Haltungsoptionen auseinandersetzen und unbedingt beachten, dass die Wechsel-Option zwischen Sommerhaltung im Teich und Winterhaltung im warmen Innenraum nicht ohne Belastung der Fische einhergeht. Werden die Fische zu spät von draußen in den warmen Innenraum geholt, während der Stoffwechsel sich schon auf die Winterruhe einstellt, dann aber wieder in relativ kurzer Zeit durch die Temperaturerhöhung aktivieren muss, stellt das vor allem für die Weibchen eine hohe Belastung dar, da die Eierentwicklung wieder einsetzt. Werden die Fische im Frühjahr zu früh nach außen gesetzt stellt die rasche Umstellung von warmen zu kaltem Wasser auch eine große Belastung für einen so kleinen Organismus dar. Eine gute Lösung für "Draußen-Fische", die sicher vor dem Durchfrieren geschützt werden müssen, wäre ein kühler Kellerraum für die Winterhaltung.
Vielleicht hilft Ihnen zur Entscheidung die folgende (nicht abschließende) Pro- und Kontra-Liste.
Pro Teichhaltung:
- Lebenserwartung im Allgemeinen höher, durch langsameres Wachstum und langsameren Stoffwechsel und Ruhephase im Winter
- Intensivere Farben
- Jahreszyklus mit Fortpflanzung in der warmen Jahreszeit gut beobachtbar
- Stabilere Wasserqualität bei größerer Wassermenge
Contra Teichhaltung:
- Fressfeinde können den Bestand ausdünnen
- Fische lassen sich nur von oben beobachten
- Zu spät geschlüpfte Junge kommen u. U. nicht durch den Winter
- Belastung des Teichwassers durch organische Abfälle im Herbst (hereinfallendes Laub, absterbende Pflanzen)
Pro Aquarienhaltung:
- Keine Ausfälle durch Fressfeinde
- Verhalten der Fische ist sehr gut beobachtbar
- Viele Nachkommen, ganzjähriges Ablaichen möglich, mehr Generationen pro Jahr
- Fische lassen sich gezielter füttern
Contra Aquarienhaltung:
- Geringere Lebenserwartung, durch beschleunigten Stoffwechsel, fehlende Ruhepause im Winter
- Blassere Farben
- vor allem die Weibchen vergreisen wegen der Dauer-Reproduktion schneller
- Häufigerer Wasserwechsel nötig